Die meisten Menschen erleben den Nervenkitzel des BMX-Rennsports entweder durch rasante Videos im Internet oder als Zuschauer bei live Wettkämpfen. Meist sind es junge, dynamische Athlet:innen, die mit atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision über die anspruchsvollen Hindernisse navigieren. 

Mein Name ist Timon Köhler, ich bin 15 Jahre alt und meine Welt ist das Race BMX. Im Alter von nur sechs Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft für den BMX-Sport und seitdem ist mein Leben eine stetige Fahrt auf zwei Rädern. Mein Traum? Weltmeister zu werden und eines Tages bei den Olympischen Spielen anzutreten.

BMX-Racing ist nicht nur ein Sport; es ist eine Kunst, eine Wissenschaft und vor allem eine Leidenschaft, die Disziplin und Entschlossenheit erfordert. Seit meinem siebten Lebensjahr nehme ich an internationalen Wettkämpfen sowie Europameisterschaften und Weltmeisterschaften teil und erreiche regelmässig die Finalrunden. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur die Bedeutung von harter Arbeit und Hingabe gelehrt, sondern auch die Wichtigkeit, in jedem Moment vollständig präsent zu sein. Das Verletzungsrisiko ist hoch, und jede Sekunde der Unaufmerksamkeit kann das Ende eines Rennens bedeuten. Doch der Rausch des Rennens, das erste Mal, als ich die Ziellinie überquerte, hat mich süchtig gemacht. Dieses Verlangen, immer weiter, immer schneller zu sein, treibt mich an.

Derzeit besuche ich das Gymnasium Rämibühl in Zürich, wo ich meine akademische Ausbildung mit meiner sportlichen Karriere in Einklang bringe. Nach meinem Abschluss plane ich, Sportwissenschaft zu studieren, um mein Verständnis von körperlicher Fitness und Leistungsfähigkeit zu vertiefen, während ich gleichzeitig meine Karriere im BMX-Racing vorantreibe.

Ein typischer Wettkampf im Race BMX beginnt mit drei Vorläufen, die das Teilnehmerfeld verkleinern. Anschliessend werden in KO-Runden die Athleten nach und nach ausgesiebt, bis nur noch die besten acht Fahrer für das Finale übrig bleiben. Meine Wochenenden ab März sind vollgepackt mit Wettkämpfen: 12 European Cup Rennen, die Europameisterschaft, die Weltmeisterschaft, die Schweizer National-Serie und die Schweizermeisterschaft halten mich bis Ende September auf Trab.

Letzte Woche befand ich mich auf der anspruchsvollen BMX-Bahn in Verona, auf welchem ich mich in einem intensiven Trainingslager auf die bevorstehende Europameisterschaft vorbereitete. Die Wahl des Ortes war kein Zufall: Verona wird Gastgeber dieser prestigeträchtigen Veranstaltung sein, und die Strecke dort hat sich in den letzten Monaten erheblich gewandelt. Sie wurde speziell für diesen Anlass umgebaut und dabei technischer und schwieriger gestaltet.

Für mich war dieses Trainingslager eine unverzichtbare Gelegenheit, mich mit den neuen Herausforderungen der Bahn vertraut zu machen. Meine Vorbereitung war intensiv und akribisch, geprägt von langen Tagen auf der Strecke, um jede Kurve, jeden Sprung und jedes Hindernis zu meistern. Technisch anspruchsvolle BMX Bahnen liegen mir besonders, da sie meine technischen Fähigkeiten und die Fähigkeit, mich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen und zu reagieren, in den Vordergrund stellt.

Die Anpassungen an der Strecke in Verona erfordern von den Fahrern nicht nur physische Stärke, sondern auch eine ausgeklügelte Strategie und die Fähigkeit, unter Druck präzise Entscheidungen zu treffen. Die damit verbundenen Herausforderungen an der Europameisterschaft sehe ich als eine Chance, mich von meinen Mitbewerbern abzuheben und meine Ambitionen zu untermauern.